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Brandenburg
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Tag der Kriminalitätsopfer

Das Ehrenamt feiern

Uwe Madel, RBB-Journalist, begrüßte die ca. 70 Teilnehmenden dieses Abends, die der Einladung des WEISSEN RINGS anlässlich des Tags der Kriminalitätsopfer nach Kleinmachnower gefolgt waren und formulierte den Schwerpunkt der Veranstaltung ganz ungezwungen: „Wir werden das Ehrenamt feiern.“ Als weiteren Höhepunkt des Abends kündigte er den Vortrag über Cyberkriminalität an, für den Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger, Direktor des Instituts für Cyberkriminologie der Polizeihochschule Brandenburg, gewonnen werden konnte.

Kleinmachnows Bürgermeister, Michael Grubert, hieß als Schirmherr alle Gäste in seinem Rathaus herzlich willkommen und erwartete mit Spannung den Vortrag über die Cyberkriminalität.

Als Landesvorsitzende des WEISSEN RINGS Brandenburg und Vizepräsidentin des Landtags freute sich Barbara Richstein über zahlreiche Gäste: aus der Politik, von der Polizei, von Netzwerkpartnern sowie ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitglieder des WEISSEN RINGS. Sie dankte Herrn Gronwald als Leiter der Außenstelle Potsdam-Mittelmark sowie seinen Mitarbeitern für das Ausrichten dieser Veranstaltung. Weiter führte Richstein aus: „In Brandenburg gibt es derzeit ca. 140 ehrenamtliche Mitarbeitende, für die es eine Herzenssache ist, Opfern zu helfen, ihnen Halt zu geben, für Gerechtigkeit zu streiten und menschlichen Beistand zu gewähren. Herzlichen Dank dafür!“ Die Landesvorsitzende verkündete das diesjährige 30-jährige Jubiläum des WEISSEN RINGS Brandenburg, welches als Mitgliederparty im September gefeiert wird.

Uwe Madel, RBB-Journalist, begrüßte die ca. 70 Teilnehmenden. 

Michael Grubert, Bürgermeister von Kleinmachnow , war Schirmherr der Veranstaltung.

Barbara Richstein, Landesvorsitzende des WEISSEN RINGS Brandenburg und Vizepräsidentin des Landtags freute sich über zahlreiche Gäste. 

 

Radfahrerin vom Fahrrad gestoßen – Junge Frau zeigte Zivilcourage

Christian Neumann, Mitarbeiter der Außenstelle Potsdam-Mittelmark, berichtete anhand eines konkreten Beispiels, wie der WEISSE RING sich um Opfer von Kriminalität und Gewalt kümmert. Eindrücklich schilderte er den Angriff einer Frau, die Tawee Robkwaen vor ca. 2 Jahren in Kleinmachnow aus heiterem Himmel von ihrem Fahrrad stieß, so dass sie mit ihrem Rad den mehr als 20 Zentimeter hohen Bordstein hinabstürzte. Nur durch das beherzte Eingreifen von Marie Däumichen, die die 65-jährige von der Straße zog, Polizei und Krankenwagen rief und die Täterin in Schach hielt, konnte Schlimmeres verhindert werden. Diese Hilfe für Betroffene sollte für jeden selbstverständlich sein und jeder wünscht sich solch eine Unterstützung in einer Notsituation. Aber am 11. März 2021 bleibt Marie Däumichen die Einzige, die reagiert. „Ich habe um Hilfe gerufen, an Autoscheiben geklopft, Zeichen gegeben“, erzählt die heute 22-Jährige in einem MAZ-Interview, „aber statt anzuhalten, sind die Leute um uns herumgefahren, haben mit dem Finger auf die Uhr gezeigt.“ Die beiden Frauen können dieses Verhalten bis heute nicht verstehen. Christian Neumann betreute Frau Robkwaen, organisierte psychologische Erstbetreuung, eine Anschluss-Therapie, einen Kurzurlaub mit einer Freundin, ein neues Fahrrad. Sogar eine staatliche Opferrente von 120 Euro im Monat erkämpft der ehemalige Schulleiter.

Barbara Richstein überreichte Tawee Robkwaen einen Blumenstrauß als Dank für ihre Bereitschaft, über ihre Erlebnisse in der Öffentlichkeit zu berichten, was der kleinen schmalen Frau mit dunklen Augen noch immer schwer fällt, weiß Neumann. Sie würdigte ebenso das couragierte Handeln von Marie Däumichen in dieser schwierigen Situation. Beide erhielten einen herzlichen Applaus.

Christian Neumann, Mitarbeiter der Außenstelle Potsdam-Mittelmark, schilderte einen Fall, den er betreute.

Barbara Richstein dankte Tawee Robkwaen für ihr Kommen.

Marie Däumichen wurde von Barbara Richstein für ihre Zivilcourage geehrt.

Prof.  Thomas-Gabriel Rüdiger,  Barbara Richstein, Michael Grubert,  Marie Däumichen, Tawee Robkwaen, Christian Neumann (v.l.n.r.)

 

Helfen Sie uns helfen!

Im Anschluss warb Martin Gronwald für eine Mitarbeit im WEISSEN RING, denn „das Ehrenamt ist eine starke Schulter der Gesellschaft“. Deutschlands größte Opferhilfsorganisation bietet Hilfe zur Selbsthilfe für Betroffene an. Als Ehrenamtlicher wird man umfangreich auf seine Aufgaben vorbereitet mit Aus- und Weiterbildungen. „Wie wünschen uns engagierte Menschen mit Herz und Verstand“, sagte Gronwald und schloss mit dem Aufruf „Helfen Sie uns helfen!“.

Martin Gronwald, Außenstellenleiter Potsdam-Mittelmark, warb um Mitarbeiter für den Verein.

 

Vermittlung von Medienkompetenz ist Kriminalprävention

Gekrönt wurde der Abend durch den exzellenten Vortrag von Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger zum Thema Cyberkriminalität. Er hat uns deutlich vor Augen geführt, wie viele Gefahren im world wide web lauern und wieviel Arbeit Politik erledigen muss: Medienkompetenz, Kinderonlinewachen, Onlinepatrouillen, Medienprävention etc.

Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger, Direktor des Instituts für Cyberkriminologie der Polizeihochschule Brandenburg während seines Vortrags.

 

Herzlichen Dank

Barbara Richstein dankte Uwe Madel für die charmante und lockere Moderation und allen, die zu dem Gelingen des Abends beigetragen haben.

Fotos: WEISSER RING

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