Vom 29. - 30.3.2025 trafen sich 14 Frauen und Männer im Bildungszentrum Erkner zum ersten Seminar für ehrenamtliche Mitarbeiter. Im Vorfeld hatten sie sich bereits mit den Inhalten des Seminars in einem Online-Kurs vertraut gemacht. Die Teilnehmer kamen aus verschiedenen Landkreisen unseres Bundeslandes, eine sogar aus Sachsen-Anhalt. Obwohl diese Gruppe sehr gemischt in Bezug auf Alter und Beruf war, stand eine Gemeinsamkeit an diesem Wochenende im Vordergrund: Alle möchten Betroffenen von Gewalt helfen und zwar in ihrer Freizeit.
Nach einigen Bewegungsspielen war schon klar, aus welcher Gegend in Brandenburg alle kommen. Etwas mehr erfuhr man durch die Vorstellungsrunde: Zwei Personen erzählten sich gegenseitig ihre Vita und Interessen und stellten dann den Partner allen anderen vor. Und so war das Eis gebrochen und die Referenten konnten starten.
Antonia Pohl, Marco Mette und Lothar Pohle vermittelten ihr Fachwissen durch Vorträge und verschiedenste Übungen u. a. zu den Themen Opferrechte und -pflichten, Erstgespräch, Kommunikation, Psychotraumatologie und Psychohygiene. Ausführlich wurden die vielfältigen Formulare des Vereins anhand eines Opferfalls ausgefüllt. In einer Übung sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Rolle als Opferhelfer formulieren. Hier sind einige O-Töne:
„Als Opferhelfer gehe ich immer in ein 6-Augen-Gespräch und versuche das Opfer so gut wie möglich zu unterstützen und zu betreuen.“ N.N.
Als Opferhelferin begegne ich dem Opfer mit professioneller Distanz und Zugewandtheit im 6-Augen-Prinzip, fungiere in einer Lotsenfunktion, zeige Möglichkeiten der Unterstützung auf und initiiere die eigenen Kräfte als Hilfe zur Selbsthilfe. Beate K.
Ein Rollenspiel mit dem fiktiven Opfer Susanne Müller und den Teilnehmern als Opferhelfern zeigte, dass ein Erstgespräch zwar entsprechend vorbereitet werden kann, aber es dann auch zu Überraschungen kommen kann. Am Ende eines langen Tages mit viel Wissensvermittlung war dies auf jeden Fall ein gelungener Ausklang.
Lothar Pohle (re) ist langjähriger stellv. Landesvorsitzender und Außenstellenleiter in Spree-Neiße.
Antonia Pohl (li) ist Referentin und stellv. Außenstellenleiterin in Märkisch-Oderland. Sie begann das erste Gespräch mit der Betroffenen, die wir Susanne Müller (re) nennen.
Barbara Richstein konnte aus terminlichen Gründen erst am späten Nachmittag kommen. Sie begrüßte die zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Landesvorsitzende sehr herzlich.
Nach dem gemeinsamen Abendessen fanden sich fast alle in der Bar „Bildungslücke“ ein, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen, sich persönlich kennenzulernen oder sich über die zukünftige ehrenamtliche Arbeit auszutauschen.
Barbara Richstein verabschiedete sich von den Teilnehmern und wünschte ihnen viel Erfolg und Freude in ihren neuen Ehrenamt.
In der abschließenden Austauschrunde kam jeder zu Wort. Folgende Aussagen spiegeln das Wochenende wieder: Ich bin ganz erfüllt. Alle Referenten und Menschen waren sehr nett. Viele Fragen wurden beantwortet. Es war sehr bereichernd. Das Gemeinschaftsgefühl war sehr toll. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Die Referenten haben ein hervorragendes Fachwissen. Das Seminar war sehr umfassend – auch der Online-Teil. Es war eine kreative Lernmöglichkeit in einem tollen Umfeld und schöner Atmosphäre.